Wettbewerb: Das dümmste Argument für ein RKK am Ernst Reuter Platz.

Sind ihnen auch schon, Ihnen dumm erscheinende Argumente oder Argumentzationen für ein RKK (Kultur und Kongresszentrum) am Ernst Reuter Platz zu Ohren gekommen oder haben sie entsprechendes gelesen?

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Nehmen die Männer ihre Frauen zum Kongress mit? Kaufen die dann wirklich etwas ein? Wenn ja, was? Brauchen wir Regensburger diese Sorte von Geschäften in der Altstadt eigentlich? Wird damit nicht hochsubventioniert die Gentrifizierung gezielt angeheizt? Es ist ein Problem, dass die Ladenmieten in der Altstadt zu teuer sind. Das kann die Stadt wohl nicht verhindern. Die Stadt bemüht sich jedoch auch gezielt darum bestimmte Läden anzusiedeln, sonst gäbe es nur noch Schuh und Klamottenläden, das scheint angesichts der Entwicklungen gar nicht so einfach zu sein. Einkaufszentren am Rande der Altstadt und am Stadtrand und hinter der Landkreisgrenze machen den Geschäften Altstadt Konkurrenz, das ist nicht weiter schlimm. Warum aber soll die Altstadt vor allem ein Einkaufserlebnis bieten? Das sind Partikularinteressen! Die Altstadt ist mehr als eine historische Kulisse zum Shoppen.

Nun, wenn das RKK am Ernst Reuter Platz steht und das Hotel gleich nebenan in der Maxstraße ist, werden sich die Kongressgäste nicht besonders weit bewegen: ZUG, 1min Kongress, 1min Hotel, Kneipe?, Hotel, Kongress, Zug nach Hause. Shoppen in den ARCADEN oder der Maxstraße, weiter dürften sie, vor 20 Uhr nicht kommen.

Wenn beabsichtigt ist, dass die Kongressgäste in ihrer knapp bemessenen Freizeit in der Altstadt einkaufen gehen sollen, dann muß sollte man sie zum Tagungsort und Hotel besser kreuz und queer durch die ganze Altstadt laufen lassen.

Nun, für einen Kongress mit z.B. 4 000Leuten ist das RKK nicht ausgelegt. Solche Kongresse werden nie in Regensburg stattfinden, sondern meist am Stadtrand, von anderen Städten, z.B. Mailand. Die Stadt verfügt jedoch über zahlreiche Räumlichkeiten (z.B. 1000 p im Haus der Bayerischen Geschichte, Uni ,FH, Minoritenkirche, neues Tagungszentrum im Marinaquarter, Jahnstadion, Eisstadion, Runtingersaal, Leerer Beutel (meist recht langweilige Ausstellungen), Salzsstadl, Kolpingshaus, Dom, Max Bar?, grüner Freiraum für Open Airs, etc. etc. etc. Regensburg verfügt auch nicht über ein zentrales Hotel mit zig tausend Plätzen.. Es ist also wohl eher eine Frage der Logistik und der Organisation; Aspekte an denen man auch verstärkt arbeiten könnte! Ausserdem ist ja nicht jede Tagung gleich groß. Regensburg könnte sich auch mit einem vielfältigen Angebot an Tagungsmöglichkeiten präsentieren. Da wäre dann für jeden etwas dabei und die Faszination der Altstadt würde sich stärker abbilden. Ausserdem gehen die dann alle mehr einkaufen…

Nun wer macht diese Marke, für wen? Und warum hat unsere Stadt es überhaupt nötig eine Marke zu sein? Meiner Meinung nach richtet sich die touristische_Argumentation direkt gegen die Bevölkerung, die mit einem vorgeblich touristengerechten Image der Stadt bevormundet und kulturell eingeschränkt wird. Es ist ein Mittel zum Zweck. Der öffentliche Raum wird geplättet überschrieben und imprägmiert.*** Gerade Touristen würden sich in einer kulturell lebendigeren und beweglicheren Stadt, die mehr authentischer Lebensraum und weniger Kulisse ist, wohler fühlen…sag ich jetzt mal 10 Jahre lang auf allen Kanälen bis es sich bewahrheitet!     ***Vergl. Bodensprenkleranlage  mit eingezeichneter Grenze als Römertouristenparkplatz – ohne Wettbewerb, ohne Diskussion, ohne Fördermittel aus Europa, sondern vom oberösterreichischen Tourisnusverband – der Bereich des nie gebauten, jedoch vorgeblich 10 Jahre lang weiterhin geplanten Europabrunnens wurde 2013 in den Planungsumgriff RKK/ZOB hineingenommen (um nicht inhaltlich darüber reden zu müssen) und  im Rahmen des Bürgerbeteiligungsverfahrens 2015 wieder aus dem Planungsumgriff herausgenommen (um nicht darüber reden zu müssen)… und nun für Touristen zugebaut. Es gibt hochgebildete Leute, die sich noch heute wünschen der Europabrunnen, dessen Entwurf sie aus der Zeitung kennen, wäre gebaut worden ohne zu verstehen, dass dies seit 2000 nicht möglich ist, da er Teil der Esplanade wäre (Lichtsäulenallee bis zum Bahnhof mit weiteren Glaskästen ist), die nicht gebaut wird. Jahre Lange Desinformation in der Presse – konsequent keine Aufklärung. Der dümmste Vorschlag gewinnt. So wird alternativloses Thema gemacht.

 

Warum nicht die Marke. Regensburg soziale Stadt nach vorne bringen?

 

Das ließe sich von einem sozialen Kulturzentrum auch behaupten, und es würde sich in den Köpfen bewahrheiten, wenn es nur oft genug wiederholt wird. Vermutlich stimmt das dann sogar auch und ließe sich mit einer entsprechenden Studie belegen. Ideologie.

 

Wohl war, nur gilt das auch für jede andere vorstellbare öffentliche Gebäude! Nehmen wir mal an hier gäbe es Bandräume: „1,70min Burgweinting Bahnhof.. mit dem Zug, äh Kulturzentrum Regensburg, stellen sie sich vor:Sie sind in einer Minute am Hauptbahnhof Regensburg, sie steigen aus in Franz Joseph Strauß Airport, eine Minute in nach New York…“ Bayerns verkehrstechnisch am besten angebunde Bandräume/Beratungsstellen/Werkstätten whatever.

 

Das ist schön!  Da sind wir einer Meinung! Nun wird das Kongresszentrum nach Stand der öffentlichen Diskussion von einer spezialisierten Firma betrieben werden, z.B. Regensburg Touristik. Die Stadt schießt dann gewaltig viel Geld zu. Räume zu mieten könnte hingegen teuer werden. Die Konzertveranstaltungen werden dann von wem organisiert? Die Kunstausstellungen werden entsprechend der Ausrichtung des RKK keinen kritischen, subversiven, aktionistischen oder sozialen, sondern einen repräsentativen, aufhüpschenden Charakter haben. Der Außenraum wird ausgeblendet, sonst würde man über Werkstätten und Ateliers reden und über prozessorientierte Kunst im öffentlichen Raum. Sozialarbeit spielt offensichtlich nach derzeitigem Stand der Debatte keine Rolle!  Was kostet eigentlich das Essen? Welche Art von Kultur wird hier also stattfinden? Wenn die inhaltlichen Diskussion um ein RKK nicht auf den Kopf gestellt wird, werden alle Bevölkerungsschichten, die sich am Busbahnhof begegnen, nicht an einem Begegnungszentrum vorbeilaufen sondern an einem Kultur und Kongresszentrum auf dessen kulturellen Inhalt, sie kaum Einfluß haben. Das nenne ich einmal assozial und stadtplanerisch von grundauf verfehlt! Das Potenzial eines öffentlichen Gebäudes an dieser Stelle besteht darin, dass hier, neben dem Busbahnhof alle Bevölkerungsschichten aufeinandertreffen.

 

 

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erste Ideensammlungen für ein soziales Kulturzentrum, Brainstorming 23.2.17:

 

 

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¬ geschrieben von Audroel, nur noch 114 Tage, dann ist Maulwurf


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