vollcornform_Öffentlichkeitsarbeit beim Gassenfest 2018

PRIVATGRUNDSTÜCK – BETRETEN VERBOTEN!

KEINE TOILETTE!

 

vollcornform Kepler-Campus Rundgang 2018:

Die Farbigkeit des Wirsingbaus, Dynamit & Bäume…

TEXT siehe unten !!!

 

FOTOS von vollcornform beim  Gassenfest 18: KLICK auf das BILD

Leute aus dem Umfeld des gemeinnützigen Fördervereins für unter- und überirdische UrbanismusForschung / Fvfu-uüiUF.e.V. haben für das Gassenfest 2018 der sozialen Initiativen die Fassade eines Pfeilers des entmieteten Lutherhochhauses am Ernst-Reuter-Platz über 2 Stockwerke hinweg nachgebaut. Das Gassenfest stand unter dem Motto „Wohnungsnot“. Um den immer noch vorhandenen Wert des Gebäudes zu dokumentieren, vor allem aber um die Möglichkeiten einer sozialen Nutzung und auch künftig sich entwickelnder Bedürfnisse, die ein Gebäude an diesem Ort befriedigen könnte und sollte, wurden dort unter anderem 200 Fotos des mittlerweile schon eingewachsenen Kepler-Areals präsentiert.

Die Installation versteht sich damit als kritischen Beitrag zur Diskussion um das seit 2009 am Ernst-Reuter-Platz geplante RKK (Kultur- und Kongresszentrum, neuerdings auch „Kultur- und Veranstaltungszentrum“ genannt).

 

Konzeption: Jakob F.

Waldkulturwerbebänke: Jakob F, Chris Weiß, Anja L.

Konstruktion: JF, Joseph B., Alex P., Dominik F.

Farbflächen aus Bettlaken: JF, Elena S., Alaa E., Marion L.

Textile Farbflächen für die Modelle: Leo Nanko

Modelle: JF

Requisiten, Material und Finanzierung: JF (Dynamit, ?-Schilder, Bretter, Stoffe…)

Fotos Keplerareal: JF

Abbau und Transport: JF, Wolfgang F., Leute vom Farafina e.V.

Finanzierung: Materialgeld-Zuschuss von den Sozialen Initiativen; Eigenleistung

 

Kepler-Areal sprengen?

Das gesamte Kepler-Areal wird derzeit im Auftrag der Stadt Regensburg von der Treuhandverwaltung des evangelischen Siedlungswerks entmietet und voraussichtlich 2019 entkernt, gesprengt und abgetragen. Die Stadt Regensburg hat den Baugrund 2018 für 99 Jahre gepachtet und bezahlt der damit beauftragten Treuhandverwaltung der evangelischen Pfründestiftung den Abriss der Gebäude, den diese selbst zu vollziehen hat. Durch entsprechend abgefasste Vertragsbedingungen lässt Stadt die Kirche vollendete Tatsachen schaffen und entledigt sich so der Drecksarbeit und der Diskussion über Möglichkeiten und Chancen, die die bestehende Bausubstanz für eine Kultur- und Sozialentwicklung bietet. Lässt man eine derartige Nutzung des Gebäudes zu, ob nun auf Dauer oder für eine gewisse Zeit, so lässt sich auch erkennen, welche Bedürfnisse ein zukünftiges Gebäude an dieser Stelle befriedigen muss. Dadurch lassen sich Fehlplanungen vermeiden. Denn das geplante Großveranstaltungszentrum wird nur Bedürfnisse weniger erfüllen können, die Bedürfnisse der übrigen Regensburger Bevölkerung bleiben dabei unberücksichtigt, auch in dem Sinn, dass sie nicht einmal erkannt sind.Die Rahmenbedingungen und das Raumprogramm eines RKK unterscheiden sich grundlegend von denen eines soziokulturellen Bürgerhauses mit Studentenwohnungen, Begegnungs- und Veranstaltungsräumen.

Regensburg muß sich entscheiden: Wollen wir Kongressgroßstadt oder soziale Großstadt werden?

 

Das „Keplerareal“ zwischen dem Busbahnhof Albertstraße und dem Ernst-Reuter-Platz wurde zwischen 1972 und 1974 nach Plänen des Architekten Werner Wirsing im Stil desBrutalismus (Luther-Hochhaus) und des Funktionalismus („Anbauten“) parallel zur Universität errichtet. Eine zentrale gestaltereische Idee der Architektur war wohl mit möglicht wenig Geld möglichst viel Wohnraum für Studenten, möglichst viel Oberfläche für soziale Nutzungen und Anknüpfungspunkte zum öffentlichen Raum zu schaffen. Auf dem zentral gelegenen Areal befinden sich zwei Studentenwohnheime und zahlreiche Räumlichkeiten, in denen in der Vergangenheit vor allem soziale Einrichtungen der Diakonie, aber z.B. auch der paritätische Wohlfahrtsverband untergebracht waren. Im EG befinden sich, durchgehend um den gesamten Gebäudekomplex herum, unterschiedlich große Räumlichkeiten für gewerbliche und soziale Nutzungen. Die Forum-Architektur des „Kepler-Campus“ ist von allen Seiten her zugänglich, bildet eine sehr große Oberfläche und lädt nach allen Seiten hin dazu ein, betreten zu werden: Unterschiedlich breite Treppen und Wege führen über fein abgestufte Plätze und Plateaus zu weiteren Räumlichkeiten auf unterschiedlichen Ebenen. In der Vergangenheit waren hier z.B. die Theaterakademie, ein Jugendzentrum der evangelischen Kirche, der Kepler-Saal, die Anonymen Alkoholiker, die Kleiderkammer der Diakonie, ein Rollstuhlfahrerverein, Cafe Insel, Lagerräume der Straßenzeitung Donaustrudl und am Rande auch ein Kaffeehaus/Nachtclub untergebracht.

Bei dem „Kepler-Campus“ handelte es sich trotz seiner zentralen Lage jedoch nie um öffentlichen Raum, was sich durch „Betreten Verboten“-Schilder an sämtlichen Zugängen manifestiert. Das Areal durfte in den vergangenen 45 Jahren streng genommen nur von seinen Bewohnern sowie den Mitarbeitern und Klienten der sozialen Einrichtungen betreten werden. Seit die mittlerweile etwas heruntergekommene Gebäude von der evangelischen Treuhandverwaltung, im Auftrag der Stadt Regensburg, entmietet werden, finden sich auch weitere Schilder und Absperrungen mit dem Hinweis: „PRIVATGELÄNDE-Kein Zutritt – KEINE TOILETTE“ (Schöne öffentliche Toiletten fehlen ganz offensichtlich auch im restlichen Bahnhofsumfeld!)

Nur 3 Meter vom Busbahnhof Albertstraße entfernt befindet sich z.B. hinter einer Absperrkette und einem „Betreten Verboten“ Schild hinter verhängten Fenstern ein an mehreren Nachmittagen von Ehrenamtlichen betriebenes Fahrradwerkstatt-Projekt für Flüchtlinge der Diakonie

Die mit dem Außenraum verzahnte Architektur sagt eigentlich: Hier ist ein Treffpunkt und öffentlicher Zugang! Wie viel mehr ehrenamtliches Engagement für alle erdenklichen Zielgruppen wäre hier wohl möglich, wenn das Gebäude gezielt mit öffentlichen Angeboten unmittelbar in den Stadtraum wirken könnte? Wie viel mehr Spaß hätten alle Beteiligten und wie viel mehr Fahrräder würden hier von früh bis spät repariert? Nicht nur die Stadtkultur, auch die kommerziellen Radläden würden von so einem gut sichtbaren sozialen Rad-Projekt profitieren!

Das nach 45 Jahren von allen Seiten vom Park eingewachsene Kepler-Areal sollte erhalten und nun auch als öffentlicher Raum mit der Stadtbevölkerung verzahnt werden! Die Plateaus der vorhandenen Forum-Architektur sollten als öffentlicher Raum freigegeben werden, um in den zahlreichen, nun auf die gesamte Stadt ausgerichteten Räumlichkeiten eine Kultur- und Sozialentwicklung in Gang zu setzen. Nach Jahren experimentellen Zusammenspiels zwischen Wohnen, Sozialem, Kunst und Kultur wird es dann Erfahrungswerte und Vorstellungen davon geben, welche Art von Räumlichkeiten tatsächlich benötigt werden.

Es lohnt sich Gebäude zu erhalten! Hierzu ein interessanter Artikel: http://www.sueddeutsche.de/kultur/architektur-genial-raeudig-1.4027347

Ein geeigneter Impuls, um die Wahrnehmung der bestehenden Gebäude nach jahrelanger Vernachlässigung und Kulturverboten im umliegenden Raum in ein anderes Licht zu stellen, wäre es beispielsweise, die Farbigkeit der bestehenden Gebäude aufzufrischen. Diese Idee wurde z.B. auch schon im Rahmen der „vollcornform-Bohnenpalast“-Kunstaktion vorgestellt.

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Voller Erfolg???:  nonconform… bei „Stadtraum gemeinsam gestalten“

Fotos vom von allen Seiten zugänglichen Keplerareal, das nach 45 Jahren vom Park eingewachsen ist und sich nun endlich als öffentlicher Raum mit der Stadt verzahnen könnte:

…Fr, 3 Schreinermeister bei der Arbeit:

…So, Keplerareal erhalten:

Brutalismus und Funktionalismus; Studentenwohnen, soziale und kulturelle Einrichtungen… bisher ein abgeschlossner Kosmos in den Grenzen der Diakonie:

z.B. 3m neben der Albertstraße…

…hinter einer Absperrkette…

…versteckt sich eine Fahradwerkstatt…

…und keine Toilette.

Betrete mich… nicht!

 

burger7317 Wertung: 14.7/24 (3 votes cast)

¬ geschrieben von Audroel, nur noch 184 Tage, dann ist Maulwurf


Ein Kommentar zu 'vollcornform_Öffentlichkeitsarbeit beim Gassenfest 2018'

  1. Audroel sagte am 6. Juli 2018 um 16:08 Uhr:

    „Ich will kein RKK, sondern das gesamte Keplerareal erhalten und in öffentlichen Raum umwandeln, an dem durch nicht kommerzielles Engagement die Bedürfnisse der Regensburger für diesen Ort (z.B. mögliche Umbaumaßnahmen, Folgegebäude) erforscht werden können.“ (ich)

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